BD 5406
Gottes unergründliches Wesen kann nur durch Liebe begriffen werden ....
Euch bleibt Mein Wesen ein unerforschliches Geheimnis, solange ihr auf Erden
weilet, denn nur in der Liebe bin Ich, als die ewige Liebe, annähernd zu
begreifen. Und diese Liebe kennet ihr nicht, die so strahlend und wirksam ist,
dass sie eine schöpferische Kraft bedeutet, aus der auch ihr als etwas
Wesenhaftes hervorgegangen seid. Wäret ihr nun noch in der ursprünglichen
Beschaffenheit, dann könntet ihr in eurer Macht und Weisheit auch Meine Liebe
begreifen, weil eure eigene Liebekraft unentwegt schöpferisch tätig wäre und ihr
euch selbst als Mein Ebenbild erkennen würdet .... Ich euch also nicht so sehr
ein unerforschliches Geheimnis sein könnte, weil ihr in euch selbst Meine
Wesenheit wiederfinden und ihr Mich Selbst also auch erkennen könntet ....
So aber seid ihr bar jeder schöpferischen Kraft, ihr seid bar der Allmacht und
der Weisheit und dadurch so erkenntnislos, dass ihr um Mein Wesen nicht das
geringste Wissen mehr besitzet und euch ein tiefer Glaube daran schwerfällt,
dass ihr die Produkte der Liebe eines überaus vollkommenen Wesens seid. Und es
kann euch auch nicht das Wissen darum zugeleitet werden, bevor ihr nicht die
Eigenschaft annehmet, die ein göttliches Wesen mit Erkenntniskraft und Macht
bedingt, bevor ihr nicht die Eigenschaft in euch entfaltet, die Liebe ....
(7.6.1952) die gleichzeitig Licht ist. Diese schöpferische Liebekraft mangelt
euch noch. Und dennoch ist sie in euch, d.h., ihr seid als Meine Geschöpfe auch
Wesen von gleicher Substanz, die aber noch verborgen in euch ruht, solange eine
dichte gegensätzliche Umhüllung sie hindert, sich schöpferisch zu betätigen.
Die Liebekraft ist in euch, kommt aber nicht nach aussen zum Vorschein, weil ihr
selbst, d.h. euer Wille ihr den Weg bahnen muss .... weil ihr eure Lebenskraft
nützen sollet, Handlungen zu vollbringen, die eurem eigentlichen Wesen
entsprechen .... Werke der Liebe zu verrichten und so also die Kraft in euch zu
entfalten. Ihr müsset euch gewissermassen wieder rückbilden zu dem, was ihr
einstens waret, denn ihr waret vollkommen und seid unvollkommen geworden durch
Lieblosigkeit. Ihr konntet aber nicht die Liebe aus euch verdrängen, nur
unwirksam machen durch die immer dichter werdende Hülle.
Und nun müsset ihr diese Hülle auflösen in umgekehrter Weise, indem ihr
Liebewerke verrichtet, die vielleicht zuerst noch nicht die Liebe zum Anlass
haben, sondern nur den guten Willen .... Es wird aber dadurch die Liebekraft in
euch wirksam, denn eine gute Handlung entzündet wieder einen Liebestrahl bei
dem, dem die Handlung gilt, und das Liebefeuer im Herzen, der gute Gegengedanke,
hat schon die Wirkung, die Liebe im Herzen des Gebers zu erwecken, und der
Liebewille wird stärker und stärker, der Mensch wird von innen heraus
angetrieben zu guten Handlungen, die Liebe im Herzen des Menschen flammt auf,
und er spürt es, dass er eine Bindung eingeht mit Mir, der ewigen Liebe ....
Denn nun drängt es ihn unaufhörlich zur Höhe .... Was einst zwischen ihn und
Mich getreten war, das schmilzt dahin, es bleibt nur noch die Flamme der Liebe,
die sich mit dem Feuer der ewigen Liebe vereinigt .... und ein helles Licht
abgibt. Das Erkennen Meiner Liebe ist dem Wesen nun nicht mehr so unmöglich,
wenngleich Ich niemals werde restlos ergründet werden können .... Dennoch wird
dem Wesen Mein Urwesen verständlich, weil es in sich selbst die gleiche Substanz
erkennt, sowie es sich selbst zur Liebe gewandelt hat, und weil mit dieser
Erkenntnis zugleich ihm hellstes Licht leuchtet, das aber seine Augen erst dann
werden ertragen können, wenn die Seele in das Lichtreich eingegangen ist, wo ihm
das tiefste Wissen wieder erschlossen ist, das es einstmals besass, bevor es
fiel ....
BD 3310
Liebe ....verkehrte ....göttliche ....von Mensch zu Mensch ....
Keine Bitte verhallt ungehört am Ohr des himmlischen Vaters,
das aus tiefstem Herzen zu Ihm emporsteigt. Und jeder Gedanke an Gott gibt Kraft
und Gnade .... Denn Seine Liebe ist ständig bei denen, die um den inneren
Frieden ringen, die Ihm angehören wollen und ringen und kämpfen müssen wider die
Anfechtungen durch die Welt. Doch ihnen wird Kraft zugehen, so diese benötigt
wird .... Gott hat die Liebe dem Menschen ins Herz gelegt, Er hat ihn fähig
gemacht für dieses Gefühl, das nicht mehr irdisch, sondern göttlich ist, so es
die rechte Richtung nimmt. Liebe ist Verlangen nach Zusammenschluss, und es kann
dieses Verlangen dem noch unreifen Geistigen gelten, der Materie oder sonstigen
Genüssen der Welt, die herabziehen, die nicht veredeln, sondern die Seele
erniedrigen, und dann ist es eine verkehrte Liebe, die bekämpft werden soll um
der Seele willen.
Diese Liebe ist nicht göttlich, denn eine göttliche Liebe
strebt die lichtvolle Höhe an, sie erstrebt den Zusammenschluss mit reifem
Geistigen, sie sucht nur zu beglücken, niemals aber irdischen Besitz. Die rechte
Liebe kann gleichfalls allen Dingen gelten, doch nur in erlösendem Sinn, dass sie
helfen will, wo Hilfe benötigt wird. Die rechte Liebe kann auch von Mensch zu
Mensch erwachen, so immer das gebende, beglücken wollende Prinzip vorherrscht,
auch wenn der Mensch darin ein eigenes Glück verspürt, denn die rechte Liebe
muss
beglücken, weil sie göttlich ist. Das Verlangen nach Zusammenschluss muss auch die
rechte Liebe kennzeichnen, nur kann dieser Zusammenschluss körperlich oder auch
geistig stattfinden. Eine nur körperliche Verbindung kann eine Gefahr bedeuten
für die rechte Liebe, wenn der Mensch nicht stark genug ist und die gebende
Liebe sich in eine verlangende wandelt.
Die geistige Liebe dagegen ist und bleibt göttlich und wird
niemals einen Menschen herabziehen können, denn diese Liebe ist ein Verschmelzen
der Seelen, eine Vereinigung zur Vermehrung geistiger Kraft .... Diese Liebe ist
Gott-gewollt, denn sie fördert die Seele, weil beider Verlangen nach oben
gerichtet ist und sie nun auch den Weg gemeinsam zurücklegen. Doch immer muss die
körperliche Liebe dieser geistigen geopfert werden, d.h., es muss das Verlangen
des Körpers überwunden werden, es muss der Mensch nur geben wollen, niemals aber
besitzen wollen; er muss bereit sein, zu opfern, wenn er damit dem anderen helfen
kann, er muss einen Kampf führen mit sich selbst, auf dass seine Liebe eine
rechte, eine göttliche, bleibe, auf dass sie eine rein geistige bleibt, die
emporhebt zur Höhe.
Uneigennützige Nächstenliebe beweiset immer die rechte Liebe,
und solange die Liebe zweier Menschen zueinander in uneigennützigem Dienen
besteht, ist sie göttlich und von Gott gesegnet .... Denn Er hat die Menschen
füreinander geschaffen, Er hat sie zusammengeführt, dass sie gemeinsam zur Höhe
schreiten sollen, und Er wird jeden Bund segnen, der die reine, erlösende,
göttliche Liebe zur Grundlage hat .... Doch diese Liebe müssen sie schützen als
heiligstes Gut, dass sie rein und göttlich bleibe bis ans Lebensende ....
Amen
BD 1459
Liebe von Mensch zu Mensch ....
Das, was ihr Menschen Liebe nennt, ist ein von Gott gewolltes Gefühl der
Zusammengehörigkeit und braucht daher nicht verleugnet werden vor Ihm. Gott
Selbst hat dieses Gefühl in euer Herz gelegt, um euch zu beglücken und euch auch
Sich Selbst näherzuführen, denn innige Zuneigung zu einem Mitmenschen muss
gleichzeitig Liebe sein zu Gott, da erster ja ein Geschöpf Gottes ist und also
nicht nur das Geschöpf, sondern auch der Schöpfer Selbst Gegenstand dieser
tiefen Zuneigung ist. Also bringt ihr dem ewigen Schöpfer die gleiche Liebe
entgegen, die ihr Seinem Geschöpf zuwendet. Nur soll die Liebe hingebend, aber
nicht begehrlich sein, oder aber, dieses Begehren soll gleich Liebe sein ....
Gott hat Seine Geschöpfe geschaffen einander zur Freude, es soll eines dem
anderen dienen, also ihm geben, was ihm selbst begehrenswert erscheint, und so
er Liebe von ihm verlangt, soll er auch Liebe geben. So will es der Herr, Der
Seine Liebe gleichfalls Seinen Wesen geben möchte und darum Liebe auch von ihnen
verlangt. Suchet der Mensch nur irdischen Vorteil, so ist seine Liebe nicht
echt, denn sie entspringt der Eigenliebe, die nicht göttlichen Ursprungs ist.
Dann hat der Widersacher das Gefühl in euer Herz gelegt, auf dass euer Wille
dadurch geschwächt werde und ihr des Begehrens des Körpers achtet. Dann sucht
ein jeder zu nehmen, nicht aber zu geben. Und dann wird die Liebe sich auch
nicht segensreich auswirken.
Denn es ist die Liebe zur Welt, die Liebe der Sinne .... es ist kein
Gott-gewolltes Gefühl, sondern das Mittel, das der Widersacher anwendet, um euch
zum Fall zu bringen. Dann leget ihr dem Trieb, der euch beherrscht, fälschlich
den Namen Liebe bei, doch eher ist es Verlangen und Egoismus, nicht aber
uneigennützige Liebe, die beglückend ist. Was aus Gott ist, soll sich wieder
zusammenfinden und gemeinsam zu Gott streben, um einander zu stützen und zu
leiten auf dem Weg nach oben. Und es soll sich diese Liebe äussern im Verlangen
nach einander, es soll der Mensch glückstrahlend des anderen Gegenwart empfinden
als köstlichste Gabe Gottes, es soll sein Herz voll Dankbarkeit dem Schöpfer
entgegenjubeln, Der ihm einen Strahl Seines Liebeslichtes zugehen lässt.
Und es soll die Liebe zueinander gute Gedanken gebären und gute Handlungen
veranlassen. Dann ist die Liebe ganz dem Willen Gottes entsprechend, sie
beglückt und erhebt .... sie verlangt nicht, sondern sie gibt .... sie ist aus
Gott geboren und führt zu Gott zurück .... sie kennt keine Grenzen und bleibt
bestehen in Ewigkeit, denn so sie von Gott ist, kann ihr nicht Einhalt geboten
werden, sie wird stets und ständig Glück und Freude bedeuten und unveränderlich
bleiben, denn sie ist etwas Geistiges, das von Gott ausgeht, das nicht den
Körper, sondern die Seele des Menschen berührt und also auch nicht vom Körper,
sondern von der Seele empfunden wird. Es ist die Liebe die Kraft, die den
Zusammenschluss der geistigen Wesen fördert und somit Gottes vollste Zustimmung
findet ....
Amen