Falsches Glück
 
Verstand und Wille, schön gepaart,
das ist des Mannes rechte Art.
Damit kann's ihm nicht fehlen.
 
Er kann erfechten in der Welt
durch rechten Fleiss manch schönes Geld,
will er sich eins verhehlen:
 
Dass über allem Erdenglück
der Weltenlenker das Geschick
des Menschen so gestaltet,
 
dass du trotz Wille und Verstand
es fühlst, dass eines Höhern Hand
mit grosser Weisheit waltet.
 
Gar eitel ist des Menschen Tun.
Er will nicht rasten, will nicht ruhn,
von wilder Gier bewegt.
 
Doch ist umsonst sein Rennen, Jagen.
Umsonst die Sorgen und die Plagen,
die er auf seinen Schultern trägt.
 
Nur Leben um des Lebens willen,
sich täglich seinen Hunger stillen
- das ist fürwahr kein schönes Los!
 
Das ist nicht wert, gelebt zu haben.
- Drum lasst uns kämpfen um die Gaben
aus Gott, die ewig gut und gross!